Gute Nachrichten für die Thüringer Hochschulen.
Das Land stellt zukünftig mehr Geld für seine Universitäten und Fachhochschulen bereit und ermöglicht den Thüringer Bildungsstätten damit die herbeigesehnte Planungssicherheit für die nächsten Jahre.
Dies ist das Resultat der Rahmenvereinbarung, die am 05.01.2016 in der Thüringer Staatskanzlei unterzeichnet wurde.
Insgesamt umfasst das Finanzierungspaket des Landes knapp 1,7 Milliarden Euro und erstreckt sich auf die Jahre 2016-2019.
Jahr | Finanzvolumen | Grundlage |
2015 | 382,4 Mio EUR | Rahmenvereinbarung III |
2016 | 397,7 Mio EUR | Rahmenvereinbarung IV |
2017 | 413,6 Mio EUR | |
2018 | 430,1 Mio EUR | |
2019 | 447,4 Mio EUR |
Die exakte Aufteilung der Gelder richtet sich dabei nach den Ziel- und Leistungsvereinbarungen, die am 21.01.2016 separat zwischen den jeweiligen Hochschulen und dem Land geschlossen wurden.
In den Ziel- und Leistungsvereinbarungen setzt sich jede Hochschule verschiedene Ziele und dokumentiert die geplante Entwicklung der nächsten Jahre. Inhaltlich erstrecken sich diese Intentionen über die Entwicklung der Studierenden- und Absolventenanzahl, das jeweilige Studienangebot, diverse verwaltungsspezifische Innovationen, die Qualitätssicherung in Lehre und Forschung, wissenschaftliche Kooperationen, Internationalisierungskonzepte, aber auch der Einwerbung von Drittmitteln sowie Sanierung und Ausbau der Hochschuleinrichtungen.
Die Realisierung der gesetzten Ziele wird anschließend ausgewertet und ist an ein zuvor festgelegtes Leistungsbudget gebunden. Gelingt es den Hochschulen die in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen gesetzten Vorgaben zu erfüllen, erhalten sie neben ihrem Grundbudget (90 Prozent des Gesamtbudgets) ein Leistungsbudget (10 Prozent des Gesamtbudgets) ausgezahlt. Werden lediglich einzelne Vorgaben nicht erfüllt, vermindert sich das Leistungsbudget in der zuvor festgelegten Höhe.
Im Ergebnis ist diese Entwicklung positiv zu bewerten. Die Investition in Bildung ist stets eine Investition in die Zukunft. Wirft man einen Blick auf die Statistiken, wird schnell klar, dass dieser Schritt für die Entwicklung Thüringens unumgänglich war. Mehr Geld für Forschung und Lehre ermöglicht es den Universitäten und Fachhochschulen konkurrenzfähig zu bleiben, junge Menschen anzulocken und auszubilden. Diesen Talenten muss durch ein attraktives Studienangebot, eine gute Qualität der Lehre und eine moderne Infrastruktur das benötigte Umfeld für die Entfaltung ihrer Fähigkeiten geboten werden.
Hand in Hand mit dieser Investition in die Bildung geht jedoch die Schaffung von Anreizen für die Studenten, ihre in Thüringen erworbenen Fähigkeiten auch zukünftig in diesem Bundesland einzubringen. Die Fluktuationsrate von hochqualifizierten Fachkräften ist dahingehend als besorgniserregend zu evaluieren. Gelingt es nicht, den Studierenden eine attraktive berufliche Perspektive zu bieten, werden sich im Anschluss an ihr Studium weiterhin viele von ihnen dazu entscheiden, ihr Glück in einem anderen Bundesland zu suchen. Auf diese Weise verpuffen die Bildungsinvestitionen jedoch. Zieht man den steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften heran, sollte als nächster Schritt nunmehr die Schaffung von beruflichen Anreizen intensiver in den Fokus des Interesses rücken.