Nachdem das Förderprogramm für Existenzgründungen durch die KFW-Aufbaubank auslief, wurde lange befürchtet, dass Gründer zukünftig ohne adäquaten Ersatz auskommen müssen.

Jetzt ist raus, wie es mit der KFW Förderprogramm „Gründercoaching Deutschland“ weitergehen soll.

Das Ende April auslaufende Programm, welches im vergangenen Jahr mangels einer Nachfolgelösung bereits verlängert wurde (wir berichteten: zum Artikel), wird seitens der KFW neu aufgesetzt und ab dem 01.05.2015 aus Eigenmitteln angeboten.

Wir haben die wichtigsten Neuerungen zusammengefasst.

Was ist das Gründercoaching Deutschland?

Das Gründercoaching Deutschland ist ein Förderprogramm für Existenzgründer, Unternehmensnachfolger und junge Unternehmer, welches von der KFW Aufbaubank zur Verfügung gestellt wird. Der Umfang erstreckt sich dabei auf einen Zuschuss für professionelle externe Gründungsberatung, welche sich gerade für frisch gebackene Unternehmer in der Regel als äußerst sinnvoll herausstellt.

Was ist neu?

Erstmalig sind neben Existenzgründerinnen und Existenzgründer im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und der freien Berufe auch Social Entrepreneure in gemeinnütziger Rechtsform antragsberechtigt. Alle Antragssteller dürfen jedoch nicht länger als zwei Jahre am Markt aktiv sein.

Eine weitere Neuregelung umfasst den Umstand, dass die selbständige Tätigkeit zukünftig sowohl als Voll-, als auch dauerhaft als Nebenerwerb ausgeübt werden kann.

Die finanziellen Rahmenbedingen haben sich im Vergleich zum bisherigen Programm leicht verschlechtert:
Das vertraglich vereinbarte Netto-Beratungshonorar darf in der Summe 4.000€ nicht überschreiten. Das Vorgängerprogramm umfasste noch einen Honorarumfang in Höhe von 6.000€.

Der bezuschusste Anteil dieses Betrages (Förderungsanteil) beträgt:

  • 75% in den neuen Bundesländern
  • 50% in den alten Bundesländern (inklusive Berlin und Leipzig)

Neu ist demnach auch die Eingruppierung der Stadt Leipzig. Dort ansässige Existenzgründerinnen und Existenzgründer büßen im Vergleich zum Vorgängerprogramm 25% ein und erhalten anstatt 75% lediglich 50% Zuschuss.

Fazit:

Es ist zu begrüßen, dass die KFW das Gründercoaching nicht ersatzlos gestrichen hat, sondern sich um dessen Fortführung — wenn auch zu schlechteren Konditionen — bemüht. Gerade in der Gründungsphase werden viele Neuunternehmer erst einmal von dem bürokratischen (vor allem rechtlichen und steuerrechtlichen) Aufwand erschlagen und benötigen daher professionelle Unternehmensberatung um ein solides Fundament für ihr Gründungsprojekt zu schaffen. Diese Option sollte Existenzgründerinnen und Existenzgründern auch zukünftig, in einem leicht eingeschränkten Umfang, erhalten bleiben.
Nach der Neuregelung ist die Förderungsmöglichkeit von Gründungsprojekten trotz der dauerhaften Ausübung im Nebenerwerb hervorzuheben. Diese Neuerung macht das Förderungsprogramm vor allem für diejenigen Gründer interessant, die sich in einem Arbeitsverhältnis befinden und über einen parallelen Aufbau einer Selbstständigkeit (im Nebenerwerb) nachdenken.
Die Verringerung des Förderungsanteils für die Stadt Leipzig ist zwar ein negativer Aspekt, aber zugleich wirtschaftlich wie auch lenkungspolitisch nachvollziehbar und im Ergebnis als eine Reaktion auf das positive Wachstum und die Dynamik der Stadt zu werten.

Was ist Gründerinnen und Gründern zu raten?

Das Förderprojekt bleibt weiterhin attraktiv, weshalb es Gründungsinteressierte definitiv auf dem Schirm haben sollten.

Wenn Sie mehr über die Antragsvoraussetzungen sowie die förderfähigen Projekten erfahren möchten, empfehlen wir den nachfolgenden Artikel:
zum Artikel

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Ausblick:

Für 2016 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Entwicklung eines Beratungsangebotes für Existenzgründerinnen und Existenzgründer sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in allen Unternehmensphasen geplant. Durch das Angebot soll sodann eine zentralisierte Anlaufstelle für alle Programmvarianten der Beratungsförderung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) entstehen.