Decentralized Finance: DeFi-Guide
Dieser Artikel stellt den Start und das Herzstück unserer DeFi-Reihe dar. Wir gehen darauf ein, was Decentralized Finance ist, wie sie funktioniert und welchen Mehrwert sie schafft. Im weiteren Verlauf werden wir in jeweils gesonderten Artikel die einzelnen Anwendungsbereiche wie z.B. Lending, Staking, Yield Farming und Liquidity Mining beleuchten und eine steuerrechtliche Würdigung vornehmen. Die Verlinkung zu den Artikeln wird in Punkt 5 erfolgen und fortlaufend aktualisiert. 1. Was ist Decentralized Finance? Decentralized Finance (deutsch: dezentrale Finanzen) verbindet die klassischen Finanzwelt mit der Blockchaintechnologie und erlebte im Jahr 2020 seinen großen Durchbruch. Die Grundidee ist es, traditionelle und neue Finanzdienstleistungen kostengünstig, global und für alle Menschen zu jeder Zeit frei zugänglich zu machen. 2. Wie funktioniert Decentralized Finance? Kurz und knapp: durch Finanzprotokolle, die unter Anwendung der Blockchaintechnologie – zumeist ohne Mittelsmann (wie z.B. eine Bank) – auskommen und via Smart Contracts miteinander interagieren. Das Ökosystem im Ganzen bezeichnet man als dezentralisierte Finanzmärkte. Es ist unter Einbeziehung der Distributed Ledger Technologie als Open-Source-Netzwerk ausgestaltet, in dem die Teilnehmer direkt (P2P) oder unter Nutzung dezentraler Anwendungen (sogenannte DApps) ohne zentrale Autorität frei interagieren können. Exkurs Smart Contracts: Smart Contracts (intelligente Verträge) sind Computerprotokolle, die Vertragsinhalte technisch abbilden können. Die Vertragsparameter werden vorab klar definiert und automatisch durch den Computercode ausgeführt, wenn die im Vertrag festgelegten Ereignisse eintreten. Auf einer dezentralen Blockchain können Smart Contracts u.a. die Rahmbedingungen für eine globale, automatisierte und vor allem rechtssichere Vertragsgestaltung von Finanzdienstleistungen darstellen. Der Anwendungsbereich der Smart Contracts geht jedoch weit über die Nutzung in DeFi-Protokollen hinaus. 3. Welchen Vorteil bietet DeFi? Der herkömmliche Finanzmarkt kommt nicht ohne Intermediäre wie z.B. Banken aus. Viele Menschen auf der Welt haben jedoch keinen verlässlichen Zugang zu traditionellen Finanzdienstleistungen, sei es in Ermangelung einer entsprechenden Infrastruktur oder aufgrund politischer Faktoren wie z.B. Korruption. DeFi Protokolle ersetzen diese Intermediäre durch Smart Contracts (intelligente Verträge unter Anwendung der Blockchaintechnologie) und sorgen aufgrund ihrer globalen Ausrichtung dafür, dass jeder Mensch mit einem Internetzugang zu jeder Tages- und Nachtzeit Zugang erhält und zudem weniger Rendite durch den Einsatz von „Mittelsmännern“ verloren geht. Vor allem aber restauriert Decentralized Finance das – spätestens seit der Finanzkrise von 2008 ramponierte – Vertrauen in die Finanzmärkte, da eine dezentralisierte Blockchain in ihrer Ausgestaltung manipulationssicher und öffentlich einsehbar ist. Zusammengefasst: einfacher Zugang 24/7 verfügbar manipulationssicher transparent kostengünstig keine Intermediäre / Vermittler / Agenten Schutz vor dem Zugriff Dritter 4. Welche Nachteile und Risiken bestehen? Der Leitsatz des Kryptospace „be your own bank“ mag für viele technisch versierte Nutzer einen Vorteil mit sich bringen, dürfte aber den Großteil des Massenmarkts überfordern. Diese Menschen dem Risiko des Totalverlusts ihres Vermögens auszusetzen, wird ohne Vereinfachungen dazu führen, dass sie DeFi entweder ablehnen oder Fehler begehen, die zum Verlust des Vermögens führen können. Für den Massenmarkt muss DeFi deutlich einfacher und smarter werden. Darüber hinaus besteht das Risiko von unerkannten Sicherheitslücken in Smart Contracts, die im worst case durch Angreifer ausgenutzt werden können. Der letzte offensichtlich negative Aspekt ist vor allem ein deutschlandeigenes Problem: die Steuer. Steuerrechtlich ist die Teilnahme an … Decentralized Finance: DeFi-Guide weiterlesen
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